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Exkurs: Seltsame Gleisnummerierungen

Und jetzt mal etwas völlig aus der Reihe tanzendes:

Habt ihr euch auch manchmal gefragt, wieso Gleise an bestimmten Bahnhöfen in Deutschland nicht von 1-x durchnummiert sind sondern mit 50, 101 oder 402 starten? Liegt daran, dass diese Bahnhöfe ferngesteuert werden, sie also keine eigenen Häuschen haben, in denen Leuten sitzen, die den Bahnhof und dessen Gleise bewachen, kontrollieren und steuern. Kann aber auch daran liegen, dass es bestimmte Gleise nicht mehr gibt oder sie zumindestens noch da liegen – unter Gebüschen – aber nicht mehr angefahren werden.

Essen-Steele S ist zum Beispiel so ein Bahnhof, hier verkehrt die S1 (Dortmund–Duisburg–Solingen), die S3 (Oberhausen–Hattingen) und die S9 (Haltern am See–Wuppertal). Steele S hat nicht die Gleise 1-4 sondern 101-104, da der Bahnhof von Essen Hbf gesteuert wird. Das würde sonst bedeuten, dass ein Zugführer – das sind die, die gerne mal streiken und das meist völlig zurecht – der Leitstelle sagen würde, dass er „von Gleis 1 auf Gleis 1“ fahren möchte, was ja gar keinen Sinn macht, deswegen die etwas andere Nummerierung. Gilt natürlich auch für Zugführerinnen.

Quellen unter anderem: moebahn.de und zahlreiche Wikipedia-Artikel. Diese Fanboy-Gemeinde des ÖPNV scheint im übrigen ziemlich groß zu sein.