Nun ja, das Internet ist schon so eine Sache. Eigentlich dient es dazu, den Informationsdurst zu stillen. Am Anfang klappt das auch super. Doch mit der Zeit hat man schon ›alles‹* gesehen und fängt an, sich immer tiefer reinzuhängen. Vielleicht findet man ja doch noch eine Perle (ob jetzt in Form eines TubeMyFish-Videos, eines lustigen Bildes oder einer der zahlreichen Sch…alumpen bei iLove ist dabei belanglos).
Nächster Schritt: Bekannten davon erzählen, was man da eben gefunden hat. Oft genug bekommt man dann nur ein ›aaalt!‹ an die Wange geklatscht – hierbei variiert die Menge der ›aaaas‹, je nach Medium. Aua.
Noch schlimmere Vorstellung: Ich schreibe es in mein Weblog und werde dann vor der ganzen Welt blamiert, weil sich wirklich jemand erlaubt, mir ein ›aaaalt‹ ins Kommentarfeld zu donnern. Ärgerlich, ärgerlich. Wieder nicht der Erste gewesen, dabei fühlte man sich so nah dran. Autsch!
So rasant wie es sich entwickelt hat, so rasant ist auch alles neue wieder alt. Ein Internetjahr soll 5 kalendarischen Jahren entsprechen. Wie soll man da noch hinterher kommen? Selbst mit den geschätzen 214 Feeds ist dies kaum zu managen.
So verbringt man seine Stunden vor dem Rechner, in der Hoffnung, dass etwas spannendes passiert. Passiert nur nicht. Und wieviele erleiden das gleiche Schicksal, warten auch auf was neues?
Zusammengefasst könnte man es auch Internetsucht nennen.
Wieviel man in der nutzlos verbrachten Zeit hätte anstellen können. Freunde treffen, Offline-Spiele spielen (man beachte die krankhafte Offline-Vorsilbe), Demos beitreten (Anti-braun und so), Frösche retten, die eigene Oma unterhalten und sich vielleicht zum 100-en Mal alte Kriegsgeschichten erzählen lassen, Hausarbeiten erledigen, Hausaufgaben, die Natur genießen, ein gutes Buch lesen, die Freundin verwöhnen, die lokale Wirtschaft ankurbeln (statt Online-Shopping), Sport und Fitness betreiben und und und …
Entstanden nach durch “Phantasielos”:http://www.i-jeriko.de/2007/03/18/phantasielos/.